Das leben eines Donaufischers

Interview mit Stadtführer Johann Schlamp

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Im Rahmen einer Führung könnt ihr unseren Fischerknecht Lenz auf einer unterhaltsamen Tour begleiten und erfahrt Kurioses über das Leben mit und am Fluss. Einen Einblick hinter die Kulissen und Entstehung der spannenden Führung erfahrt ihr hier direkt von unserem Stadtführer Johann Schlamp:

1. Was fasziniert Sie an der Donau und wie ist Ihre Donaufischerführung entstanden? 🌊

Es ist überaus beeindruckend wie die Wassermassen in majestätischer Ruhe und Gelassenheit in ihrem Bett als unendlicher und unaufhaltsamer Strom dahinfließen. Das einmalige Ökosystem, das sich bei jedem Flusskilometer in anderer Vielfalt darbietet ist eine geheimnisvolle Welt für sich, in der es viel zu entdecken gibt. Der Fluss ist auch ein Ort der Begegnung für Menschen jeden Alters und aller Interessen, er bietet für alle ein stets verfügbares und kostenloses Erlebnis.

Die Führung ist spontan entstanden, als eine Anfrage nach einer etwas anderen Führung kam. Es sollte weder eine herkömmliche Stadtführung, noch eine der Themenführungen sein. Und da Neuburg nicht nur von seiner historischen Altstadt, sondern auch von der Lage an der Donau besonders geprägt wird, lag es nahe, den Fluss zum Thema zu nehmen. Auf kleinem Raum rund um die Donaubrücke gibt es allerhand zu sehen, zu bestaunen und zu bewundern, Historisches und Aktuelles.

2. Fischen Sie selbst gerne bzw. haben Sie schon Mal gefischt? 🎣

Ich esse zwar sehr gerne Fisch in allen Variationen, selbst gefischt habe ich aber noch nicht. Zum einen gibt es kein Fischgewässer in der Nähe meines Wohnortes und zum anderen würde ich nicht die nötige Geduld aufbringen um darauf zu warten bis ein Fisch anbeißt.

3. Wie war das Leben für einen Donaufischer vor 100 Jahren? ⌛

Das Leben der Donaufischer war hart und entbehrungsreich, insbesondere ergaben sich aus dem ständigen Ringen mit den Unbilden der Natur und des Wetters große Anforderungen an die körperliche Robustheit und Belastbarkeit. Aufgrund der Monopolstellung, Angeln und Fischen war nur den Lehensfischern vorbehalten, gab es auch Vorteile. Neben einem sicheren Arbeitsplatz war auch die enge Verbindung zum Neuburger Fürstenhof und zum Benediktinerinnen- bzw. Jesuitenkloster ein positiver Aspekt.

4. Wäre das ein Job für Sie gewesen, oder doch eher Fischerknecht wie bei Ihrer Tour? 🐟

Donaufischer wäre sicher ein Job für mich gewesen. Die Arbeit an der frischen Luft und in der Natur bei gleichzeitig körperlicher Betätigung könnte ich mir sehr gut vorstellen. Die je nach Jahreszeit unterschiedlichen An- und Herausforderungen sorgen für eine abwechslungsreiche Tätigkeit.  

5. Was erwartet Gäste bei Ihrer Führung? 🤩

Bei der Führung erzählt Fischerknecht Lenz vom Leben an, auf und beiderseits der Donau. Wer könnte das besser als jemand, der tagtäglich viele Stunden am Fluss verbringt. Es geht nicht hauptsächlich um Fische und Fischen, vielmehr erfahren die Teilnehmer, manchmal auch mit einem Augenzwinkern, Wissenswertes, Geschichtliches, Heiteres und Spannendes. Zahlreiche Anekdoten bereichern die Führung sowie kleine kulinarische Überraschungen.