Manche Pianisten swingen, einige schwelgen, andere durchwühlen gar leidenschaftlich die Klaviatur und wieder andere beschränken sich aufs bloße Tupfen. Bob Degen macht alles zusammen. Und er schafft es, solcherlei technische Vielseitigkeit zu einer persönlichen Stilistik zu verschmelzen, die seit Jahrzehnten in der Jazzszene ohne Beispiel dasteht. Genauso lange wundern sich alle, die den 80-Jährigen, seit langem in der Nähe von Frankfurt lebenden Amerikaner je gehört haben, warum sein Name nicht schon längst die einschlägigen Gazetten füllt. Vielleicht liegt es auch daran, dass der unsichtbare Weltstar alles andere als den klassischen Medientyp verkörpert. Unscheinbar, bieder, fast scheu – einen Jazzmusiker stellt man sich anders vor. Seine fast chronische Verweigerungshaltung gegenüber den Spielregeln des Business versperrte ihm die überfällige Anerkennung auf breiter Front. Was nützt es da schon, dass sich selbst Weltstars wie Dexter Gordon, Albert Mangelsdorff oder Heinz Sauer als eingefleischte Degen-Fans bekennen? Selbst Bassist Markus Schieferdecker und Drummer Peter Perfido gehören dazu und zählen seit über einem Vierteljahrhundert zu den Weggefährten der grandiosen, aber immer ein wenig im Schatten stehenden Musikers. Es wird Zeit, ihn endlich zu entdecken! Wenn nicht jetzt, wann dann?
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Tillyʼs Eyes – JazzHausMusik
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