Es gibt nur wenige Musiker in der deutschen Jazzszene, die momentan derart von sich reden machen. Im positiven Sinn. Lorenz Hargassner, 46-jähriger Österreicher mit Wohnsitz in Hamburg, versteht es auf seinem Altsaxofon wie kein Zweiter, ohne plakative Innovationsgesten zahlreiche neue Akzente zu setzen. Mit seiner Band „Pure Desmond“, die er 2002 mit seinen Studienfreunden Sebastian Deufel und Christian Flohr im Gedenken an Paul Desmond, den legendären Altsaxofonisten des Dave Brubeck-Quartets, aus der Taufe hob, überrascht er durch seine ebenso frische wie gründliche Herangehensweise. Hargassner sammelte Material, besorgte Aufnahmen, fertigte Transkriptionen und recherchierte über das Leben des 1977 verstorbenen Musikers. Außerdem studierte er dessen Sound sowie dessen Phrasierung. Den Job des Gitarristen – analog zu Jim Hall, der bei Desmond die Saiten zupfte – übernahm schließlich Johann Weiß. Seither begeistert ein symbiotisches, aber in letzter Konsequenz verblüffend eigenständiges Bandkonstrukt mit Desmond-Klassikern wie „Theme From Black Orpheus“ oder „By The River Saint Marie“ das Publikum. Anlässlich des 100. Geburtstags des Bandpaten gibt es diesmal – entgegen früheren Versprechungen – tatsächlich auch den Mega-Jazzhit „Take Five“. In der ureigenen Version der vier Puristen.
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100 – Major Music/edel
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Jens Lohse (p)
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